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Österreichisches
Bibliothekswerk

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Blühende Fantasie

 

"Zuerst kommt das Wort", denn Worte können heilen

Ausgangspunkt aller bibliotherapeutischer Ansätze ist die Überzeugung, dass wir mit Geschichten, Gedichten und anderen Texten in Dialog treten können und dabei auch lernen, uns selber zu lesen.

"Zuerst heile mit dem Wort, dann mit der Arznei und zum Schluss mit dem Messer."

Dieses Asklepios, dem griechischen Gott der Heilkunst, zugeschriebene Zitat spricht dem Wort Heilkraft zu. Worte können stärken, aufrichten, trösten, ermutigen. Dass sie auch verletzen und zerstören können, zeigen aktuelle Entwicklungen in sozialen Medien in erschreckender Form.

Dass im Lesen langfristig wirksame Prozesse des Erkennens und Verstehens angestoßen werden, möchten wir in obigen Bildmotiven mit den aus den Büchern hervorwachsenden Pflanzen zum Ausdruck bringen. Kinder auf diesem Weg zu begleiten und ihnen helfende und stärkende Geschichten an die Seite zu stellen, ist eine wesentliche Aufgabe Öffentlicher Bibliotheken - sowohl über die Bereitstellung von Medien als auch in Veranstaltungen und Projekten.


 

Linda Wolfsgruber: Das Leben Jesu

Motiv aus: Celia Barker Lottridge / Linda Wolfsgruber: Das Leben Jesu in Geschichten und Bildern. Tyrolia-Verlag

Mädchen, steht auf!

Die drei Evangelisten Markus, Matthäus und Lukas berichten im Neuen Testament von der Heilung der Tochter des Jairus.Während die Anwesenden das Mädchen bereits für tot erklären, geht Jesus zu ihm, nimmt seine Hand und spricht die Worte "Talita kum!" (Mädchen, steh auf!") - Zuwendung, Berührung und heilende Worte werden zur Quelle des Lebens -auch in den anderen Heilungsgeschichten des Jesus von Nazareth. Es sind keine magischen Zauberworte, die aus sich selbst heraus etwas bewirken, es ist die Kraft der Person, die mit ihrem Wort Heil und Heilung schafft.

"Aber sprich nur ein einziges Wort"

Im Matthäusevangelium (Mt 8,8) erbittet ein Hauptmann von Jesus die Heilung seines Dieners. Ein einziges Wort würde hierfür genügen, so sagt ihm sein Glaube. Dieses Wort hat Eingang in die Liturgie gefunden und wird vor dem Empfang der Kommunion von der Gemeinde gesprochen.

"Salvator Mundi" - der Erlöser der Welt

Die gesamte Bibel ist auf den rettenden und erlösenden Gott hin ausgelegt, Menschen, die sich in seinen Dienst stellen, werden Werkzeug dieses Heils.In der Kunstgeschichte hat sich unter dem Begriff "Salvator Mundi" ("Erlöser der Welt") ein eigener Bildtypus mit Christus im Segensgestus der Hand entwickelt.

Leonardo da Vinci: Salvator Mundi

Dieses Leonardo da Vinci zugeschriebene Bild "Salvator Mundi" gehört zu den berühmtesten Gemälden weltweit und wurde 2017 für 450 Mio Dollar versteigert.

Christus als Apotheker

Ein anderer Bildtypus, der in besonderer Nähe zur Idee der Lese-Rezepte steht, ist in der Barockzeit entstanden, zeigt Christus als Apotheker und beruft sich dabei auf Stellen in der Bibel, in denen Jesus allen, den Mühseligen und Beladenen Hilfe und neue Lebensfreude verspricht. (Mt 11,28)

Christus als Apotheker

Links:  Christus als Apotheker (um 1630), Ölbild auf Leinen, Ev. Pfarrkirche Plötzin. Mitte: Unbek. Künstler, Öl auf Leinwand, 19. Jh. Rechts: Unbek. Künstler, Stuttgart, 18. Jh.